Fahrt 11 - Live Mitverfolgen
- ukrainehilfsfahrt
- Apr 26, 2024
- 5 min read
Updated: Apr 30, 2024
Donnerstag 25.04. / 16 Uhr: Heute wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen, alle Kisten gepackt und die Route für morgen fertig geplant. Gleich geht es voll gepackt in der ersten Kleinetappe von Friedrichshafen nach Fellbach, um dort weitere Pakete einzuladen und dann morgen direkt zeitig starten zu können.

Freitag 26.04. / 07 Uhr: Alle Pakete sind im Auto und wir konnten uns pünktlich auf den Weg machen. Bisher sind keine Staus angesagt und wir sollten bis 19 Uhr (+ vielleicht die ein oder andere Pause) in Warschau ankommen. Gute Musik ist schon in der Warteschlange und die ersten Podcasts sind auch eingeplant.
Freitag 26.04. / 10 Uhr: Bisher läuft alles super. Dank besserem Wetter und Sonnenschein kommen wir gut voran und sind laut Navi um 19 Uhr in Warschau. Mal schauen...
Freitag 26.04. / 14 Uhr: Wir sind mittlerweile in Polen angekommenen und trotz kurzer Mittagspause nach wie vor gut im Zeitplan.
Freitag 26.04. / 15 Uhr: Den ersten Stau haben wir mittlerweile auch eingesammelt, wird also eher 20 Uhr.

Freitag 26.04. / 16 Uhr: Je näher wir Warschau kommen, desto mehr Militärkonvois kommen uns entgegen. Gerade im Vergleich zu den letzten Fahrten sehen wir wieder wesentlich häufiger auch gepanzerte Fahrzeuge und Tanklaster.
Freitag 26.04. / 21 Uhr: Wir sind nach erstaunlich langer Parkplatzsuche mittlerweile gut in Warschau angekommen. Jetzt gibt es noch eine Kleinigkeit zum Abendessen bevor wir noch einmal kurz durch Warschau laufen und dann neue Kraft für morgen tanken. Für morgen ist die Übergabe der Pakete geplant, wir freuen uns also schon auf das persönliche Treffen mit den Vertretern aus Lutsk.
Samstag 27.04. / 08 Uhr: Kulturpalast, Wolkenkratzer und "der nette Park" - so könnte man unseren Morgen zusammenfassen. Nach dem Aufstehen konnten wir heute morgen einmal kurz durch Warschau streifen und dabei neben dem Palac Kultury (siehe Foto von gestern) auch die enorme Größe der Stadt und zahlreiche Denkmäler zum 2. Weltkrieg bewundern.
Samstag 27.04. / 10 Uhr: Wir machen uns nun auf den Weg zur Übergabe und dem persönlichen Treffen mit den polnischen und ukrainischen Partnern.
Samstag 27.04. / 12 Uhr: Unterwegs nach Chełm merken wir, dass Frühling ist. Ab Lublin (eine Stunde von Chełm entfernt) wird alles ländlicher. Es blühen überall die Rapsfelder und duften das ganze Auto voll. Auch in der Stadt merkt man, dass jetzt der Sommer kommt. Es ist wesentlich mehr los, als bei der letzten Fahrt.
Samstag 27.04. / 13 Uhr: Schon ungefähr 5 Kilometer vor Chełm stehen die LKWs aus der Ukraine diesmal Schlange, PKWs oder LKWs unter 7,5 t dürfen die Grenze hier gar nicht passieren. Die anderen müssen warten, bis ihre Papiere für die Einreise überprüft und genehmigt sind. Die gut ausgebaute Autobahn wird nun zu einer schnurgeraden, aber sehr breiten Strecke mit jeweils einer Spur pro Seite. Oftmals wird zum Überholen also auch einfach die komplette Breite mit 3 Autos nebeneinander genutzt. Wir nehmen uns vor, bei der Übergabe der Pakete zu fragen, ob es erst seit kurzem so lange mit der Einreise dauert.

Samstag 27.04. / 14 Uhr: Nach kurzem (obligatorischem) Stopp beim McDonald's in Chełm sind wir gut an unserem Übergabepunkt angekommen. Iurii, der Fahrer aus der Ukraine, konnte heute zeitgleich mit uns kommen, sodass wir die Pakete direkt weiter verladen konnten. Zum Pakete verladen kommen aus Chelm extra 2 Helfer zum Tragen. Unsere deutschsprachige polnische Ansprechperson ist auch da, sie dolmetscht und gestaltet mit uns die Übergabe. Sie berichtet, wie schön es ist, dass wir weiterhin am Ball bleiben, fleißig sammeln und so regelmäßig kommen. Auch Iurii berichtet davon, wie dankbar die Pakete in der Ukraine angenommen werden und wie viel es wert ist, dass aus Deutschland so eine tolle und regelmäßige Unterstützung kommt. Er erzählt, dass er sehr dankbar über die anhaltende Unterstützung vom Westen, von Europa und vor allem auch dem wirtschaftsstarken Deutschland ist. Er hofft, dass durch die Lieferung an Waffen durch die USA nun wieder mehrere Länder folgen werden und die Ukraine auch weiterhin militärisch unterstützt wird.
Samstag 27.04. / 15 Uhr: Nachdem alle Pakete übergeben wurden, setzen wir uns noch kurz für einen Kaffee zusammen, bevor Iurii sich wieder auf den Weg in die Ukraine macht. Er berichtet, dass er in Polen noch 50 km weiter nach Süden fahren muss, um dort über die Grenze zu kommen. Fein aufgelistet haben wir ihm hierfür die nötigen Zollpapiere übergeben, welche auch streng kontrolliert werden. Wenn man Pech hat, wartet man hier bis zu 3 Tage, um mit dem Auto über die Grenze zu kommen. Iurii berichtet, dass er mittlerweile abschätzen kann, wie viele Autos pro Stunde die Grenze passieren und er sich oft so schon auf dem Hinweg einen Platz in der Schlange reservieren kann. Trotzdem hat er noch eine weite Strecke vor sich. Iurii hat aber die Hoffnung, dass jetzt nach Ostern die Schlange wieder etwas kürzer ist. Als Mitarbeiter in der Stadtverwaltung muss er spätestens am Montag wieder zur Arbeit erscheinen und ist natürlich froh, seine Familie möglichst bald wieder zu sehen.
Samstag 27.04. / 19 Uhr: Wir sind gut in Lublin angekommen, tanken hier neue Kraft und machen uns morgen über Breslau weiter auf den Weg in Richtung Deutschland.
Sonntag 28.04. / 08 Uhr: Bevor es weiter Richtung Breslau geht haben wir nochmal einen kleinen Spaziergang durch Lublin gemacht. Im Gegensatz zu gestern Abend ist heute wesentlich weniger los. Später merken wir, dass die eine Hälfte der Stadt in den zahlreichen Kirchen zum Gottesdienst zu sein scheint, während die andere Hälfte sich auf einem großen Flohmarkt tummelt. Mit diesen Eindrücken machen wir uns weiter auf den Rückweg Richtung Deutschland.
Sonntag 28.04. / 16 Uhr: Trotz besten Wetters sind wir sehr erschöpft, als wir in Breslau ankommen. Die Sonne brennt bei bis zu 25° C vom Himmel. Wir machen also eine kurze Trink- und Verschnaufpause in unserer kleinen Wohnung, bevor es dann gut eingecremt in die Altstadt von Breslau geht.
Sonntag 28.04. / 21 Uhr: Nachdem wir unzählige Kirchen in Breslau angeschaut haben, auf der Dominsel waren und den Feuerkünstlern auf dem Marktplatz zugeschaut haben, konnten wir den Abend mit einem Abschlussessen ausklingen lassen. Jetzt fallen wir ziemlich erledigt ins Bett, bevor es morgen auf die letzte Etappe zurück nach Hause geht.
Montag 29.04. / 07 Uhr: Wieder voller Energie geht es jetzt ab ins Auto und (hoffentlich ohne all zu viel Stau) wieder nach Hause.
Montag 29.04. / 21 Uhr: Nach einem kurzen Mittagsstopp mit grandioser Versorgung bei der Verwandtschaft sind wir mittlerweile wieder alle gut zu Hause angekommen.
Und auch Iurii ist gestern Morgen nach 8 Stunden Wartezeit an der Grenze inzwischen wieder bei seiner Familie angekommen.
An dieser Stelle möchten wir uns stellvertretend für Ihn explizit bei allen Beteiligten, ganz besonders aber natürlich auch nochmal bei allen Spendern bedanken. Ohne die anhaltende rege Beteiligung und Unterstützung wären diese Fahrten nicht möglich gewesen! Wir hoffen, diese Art Live-Blog hat einen guten Eindruck gegeben, wie die Fahrten ablaufen, was wir erleben, aber eben auch, mit welcher Dankbarkeit uns begegnet wird. Die nächste Fahrt ist mit Iurii bereits für Mitte September geplant (auch wenn er aktuell maximal im Wochenrythmus plant) und wir würden uns freuen, auch dann wieder mit eurer Unterstützung ein volles Auto übergeben zu können. Spenden sind also auch jetzt schon sehr willkommen. Außerdem freuen wir uns sehr, wenn diese Webseite geteilt wird und wir Feedback bekommen. (Gerne persönlich oder auch über die Kontaktfunktion)
... im September geht es weiter, weitere Updates folgen ...


